Das Betreten der Gesangkabine löst bei mir einen krassen Flashback aus. Wie lange war ich nicht mehr hier? Die Nostalgie weicht schnell einem Gefühl der Vertrautheit. Ich genieße es, die selbst geschrieben Texte zu singen, die mich seit dem letzten Sommer begleiten, seit dem Moment, als ich beschlossen habe, alles auf Deutsch zu schreiben. Es ist, wie wenn du auf einen Berg steigst. Wenn du oben bist, lässt du deinen Blick schweifen und merkst, dass du ganz bei dir selbst angekommen bist. „Und wenn es still wird, still wird, dann lauschen wir der Stille. Und wenn es hell wird, hell wird, dann gehn wir in das Licht“. Meine Lieblingstextzeilen der neuen EP. Und jetzt ist auch klar, wie das Ganze heißen muss: Fliegen lernen. So fühlt es sich an. Jetzt aber schnell heim zur Familie. Am nächsten Tag fragt mich unsere Viola: „Papa, warum warst du gestern so lange weg?“ Ich muss schmunzeln. Ich glaube, ich bin geflogen. Ich spüre Dankbarkeit gegenüber meiner Frau und meinen Kids, die mich in den letzten Wochen immer wieder darin bestärkt haben, diese vier Songs aufzunehmen. Was für ein Geschenk.
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